AKTUALISIERUNG AM 06.08.2024
*S. Ankündigung des „Musikalischen Reiseberichts 2024“ am 8.11.2024 ganz unten.
Meine Frau schenkte mir zu Beginn des Ruhestandes im Juni 2020 eine wertvolle Reisegitarre (Furch LJ 10-CM) tschechischen Ursprungs. DANKE!!!
Das kleine Ding ist so genial, dass es mich seit über 4 Jahren fast täglich erfolgreich zum Üben verleitet hat.
Schnell war dann auch der Entschluss gefasst, dieses Instrument wirklich auf Reisen mitzunehmen. Im Spätsommer 2020 erfreute ich damit Freunde in Schweden und Dänemark sowie in meiner schlesischen Heimat bei Oppeln. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie reiste ich per Pkw.
Die Reisegitarre erklang 2020/2021 auch ganz zufällig des Öfteren am Bochumer Tippelsberg, wohin ich seit dem 13. März 2020 beinahe ein bis dreimal täglich hochradelte oder hochgelaufen bin und um welchen ich mich seit inzwischen über 5 Jahren ungefragt in verschiedenen offenen Patenschaften kümmere.
Schon recht bald fasste ich den Entschluss, diese Gitarre auch auf meine nächste Radtour nach Island mitzunehmen, welche eigentlich schon für 2020, den Beginn meines Ruhestandes geplant war, aber erst 2021 realisiert werden konnte (s. Tour 2021). Nach Island, gelangte ich nicht mehr per Flugzeug sondern per Schiff.
Die schon für 2020 geplante Reise wurde nach der vierten Covid19 Impfung ab dem 15. Juni 2021 möglich.
Neulich wollte ich einem erkrankten Freund einen kleinen Gitarrengruß im Krankenhaus zukommen lassen. Einige Zufallsvideos entstanden ohne dafür besonders geübt zu haben.
Weil die Platzierung der Videos auf dem damaligen Reiseblog noch Schwierigkeiten bereitete, ist nachfolgend nur etwas zum damaligen Reiserepertoire vermerkt.
Nach der Reise habe ich die meisten Lieder fast auswendig beherrschen können. Das mitgenommene Repertoire war recht vielseitig. Auch weil das kleine „Gitarrenwunder“ nahezu alle Musikrichtungen, abhängig von der Fertigkeit des Spielers, ansprechend zu begleiten vermag.
Hier nur eine Auswahl von 31 der damals mitgereisten mindestens 50 Titel (manche davon nur „im Kopf“. Alles noch ganz unsortiert:
Hymn; You Rise Me Up; Ballo in fa diesis minore; Guantanamera; House of The Rising Sun; Die Regenballade; I´m Leaving On The Jet Plane; Heute Hier Morgen Dort; Streets of London; Wind Of Change (Auch eine englisch-Russische Version, die an meiner ehemaligen Schule besonders beliebt ist); Loch Lomond; Leezie Lindsay; Molly Malone; Wild Rover; Let It Be; Trutz Blanke Hans; Country Roads; Morning Has Broken; Wild World; Lord Of The Dance; 500 Miles; Sailing; Über Den Wolken; Sam Hall; Four Green Fields; Wellerman; Mac Pherson´s Rant; Farewell To Carlingford; Go To Sea No More.
Die Entdeckung der Jahreswende 2020/2021 ist für mich aber mit Abstand „Ballo in fa diesis minore“/“Tanz in fis-Moll“ von Angelo Branduardi gewesen, veröffentlicht im Album „La pulce dácqua“ von 1976. Meine Frau und ich besuchten ende der 1970er Jahre manche von Branduardis Konzerten. Als ich vor Weihnachten 2020 an unserem Plattenspieler das Nadelsystem erneuerte und begann, die alten Schalplatten aller Musikrichtungen in alphabetischer Reihe durchzuhören, hörte ich das mir seit 1976 wohlbekannte Lied und realisierte seine Aktualität mitten in der Corona-Pandemie als ich darin „Sono io la morte e porto corona“ vernahm und erstmalig verstand.
Da musste ich mich auf den Weg machen und eine spielbare Gitarrenversion für die Islandtour 2021 entwickeln. Branduardis aus dem 15. Jahrhundert aufgegriffene Motiv des „Tanz in fis-Moll“ in meiner Version wurde neben „You Raise Me Up“*, dem größten Hit des einst längere Zeit in Island lebenden norwegischen Musikers und zweifachen ESC-Siegers (1985/1995) Rolf Løvland von 2001 schließlich zu dem wohl am häufigsten während der über 4100 km langen Radtour 2021 durch Dänemark, die Faröerinseln, um Island herum(3100 km) und zurück gespielten Lied.
(2021 wusste ich noch nicht, dass der 1978 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte isländische Musiker Vilhjámur Vilhjámsson bereits 1977 das Lied „Söknudur“ veröffentlicht hat, welches der Sänger Jóhann Helgason 2006 im gleichnamigen Album in Island veröffentlichte. Beim Konzert von Josh Groban, dem wohl bekanntesten Interpreten von „You Raise me Up“ fiel 2006 in Island die Ähnlichkeit dieses Liedes zu Helgasons „Söknudur“ auf.
Ich spiele seit 2022 bei verschiedenen Gelegenheiten des Öfteren „You Raise Me Up“ mit einer finnischen Strophe und dem Refrain auf Finnisch zwischen beiden englischen Strophen. Gern aber spiele ich anschließend auch noch das um 24 Jahre ältere „Isländische Original“, natürlich auf Isländisch, weil dieses von der Melodie her „reicher“ und noch berührender ist. Vorher übersetze ich aber stets den isländischen Inhalt von „Söknudur“…)
Hier die etwaige Übersetzung von ANGELO BRANDUARDIS:
„TANZ IN FIS-MOLL“
Ich bin der Tod und trage eine Krone,
Ich bin Herrin und Besitzerin von euch allen.
Und ich bin so grausam, so stark und zäh,
Dass eure Wände mich nicht aufhalten werden.
Ich bin der Tod und trage eine Krone,
Ich bin Herrin und Besitzerin von euch allen.
Und vor meiner Sense musst du dich verneigen
Und mit dem düsteren Tod im Gleichschritt laufen.
Du bist der Ehrengast des Tanzes, den wir für dich spielen
Stelle die Sense hin und tanze im Kreis rundherum:
Wir drehen uns einmal im Tanz, und dann noch einmal
Und du wirst nicht länger Herrin der Zeit sein.
Achtung, alle nachfolgenden Videos wurden am 05. Juni 2021 zehn Tage vor dem Start der Tour 2021 aufgenommen:
Branduardi – Ballo in fa diesis minore
*ANKÜNDIGUNG IN EIGENER SACHE:
RUDOLF STEINER SCHULE BOCHUM, Hauptstraße. 238, 44892 Bochum am FR., 08.11.2024, 19.00 UHR:
Wo? NEUE VILLA/NEUER EURYTHMIESAAL.
EINTRITT FREI.
Was?
„Reinhold Marsollek : 2000 km Irland, Schottland, England 2024 aus der Radlerperspektive im Vergleich zu Skandinavien und Südosteuropa.“