Startvorbereitungen 13-15. Juni 2021

 

Northern Europe 2021, Zusammenfassung

Die nachfolgend kürzest skizzierte 4140-km-Tour sollte ursprünglich schon 2020 stattfinden. Direkt nach kurioserweise genau 12345 Tagen oder 34 Lehrerjahren an der RSS Bochum.

Corona verhinderte dies. Das Reisen, auch nach Island war  im Sommer 2020 zu Beginn der Covid-Pandemie nicht möglich.

Weil ich nach der Krebserkrankung 2017 als besonders gefährdet galt, und auch weil eine sehr gute Freundin in Dänemark im Februar 2021 unheilbar an Krebs erkrankte (sie starb  bereits kurz nach Ostern, da war Reisen gen Norden noch nicht möglich), ließen sich meine Frau und ich gegen das Virus impfen. Am 1. Juni erfolgte unsere 4. Impfung. Und ich durfte am 15. Juni – noch mitten in der Pandemie – per Zug bis Puttgarden meine Islandtour starten.

Ursprünglich hatte ich vor bis Hirtshals in Nordjütland die Bahn zu nehmen, um dort die Fähre nach Island zu erreichen. Ich besuchte für 3 Tage Erling, den Witwer auf Langeland und radelte in Dänemark insgesamt über 700 km bis Hirtshals. Impfnachweise, Maskenpflicht, geschlossene Campingplätze, Impftests zwischendurch: Ortsunabhängig dürfte jedermann ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ein einwöchiger Zwischenaufenthalt auf den Färöern/Schafsinsel folgte. Das Zelt blieb in Thorshavn ich radelte mit leichtem Gepäck vom einzigen Campingplatz dort täglich 100km – 200km weit, lernte Land, Menschen und Sprache des zwischen Dänemark, Norwegen, Schottland und Island liegenden Archipels und der Hauptinsel etwas kennen und verstehen und sah oder besuchte auch die nahen Nachbarinseln.


Die Fähre kam in Seyðisfjörður am 01.07.2021 an.

Die Tourenkarte um Island herum oben verdeutlicht den Reiseverlauf und gibt erschöpfend Hinweise auf die 42 Übernachtungen, größtenteils im Zelt.

Auf der Rückfahrt passierte die Fähre von Seyðisfjörður nach Hirtshals die Färöer.

Von Hirtshals aus war eine Nonstop-Durchreise (Umstiege eingerechnet) bis Bochum geplant. Ein Anschlusszug von Århus aus fiel wegen Gleisbauarbwiten aber aus. So durfte ich ein zweites Mal Inge und Jeppe, pensionierte Lehrer der größten Waldorfschule Dänemarks besuchen und dort übernachten. So endete die Reise 2021 erst abends am 16. August in Bochum.

 

Anfang Juni bei Freunden

14. Juni: All my bags are packed.

 

Rudkøbing Schloss, Ristinge Strand (Langeland 15./16. Juni)

 

18. Juni: Brücke von Fünen nach Jütland über den Kleinen Belt (auch für Radler) 

 

Blick auf die für Radler verbotene Autobahnbrücke über den Kleinen Belt zwischen Fünen(rechts) nach Jütland(links) von der „fünischen“ Brückenseite bei Middelfart.

19. Juni: Bei Freunden in Århus

 

20. Juni: Limfjord/Ålborg

 

20. Juni, Hirtshals erreicht (fast Mitternacht)

 

23. Juni: Auf der Fähre zu den Färöern/Schafsinseln (oben Basstölpel vor der schottischen Küste)

 

23. Juni: Thórshavn

 

25./27. Juni: „Schafe“…,

 

 

auf den Schafsinseln…

 

27. Juni: Auf Vágur (mit Streymoy, der Hauptinsel über Tunnel verbunden)

 

 

30. Juni, Thórshavn/Norröna (Nach Covid-Test  im Hafen am Morgen auf nach Island

  1. Juli: Angekommen!

 

1. Juli: Über Egilstaðir nach Vopnafjörður

 

1.Juli, Islandkarte 1, erste Übernachtung

 

3./4. Juli, Islandkarte 3/4: Langanes auf besonderen „Pfaden“ (Bei den Basstölpeln von Stóri Karl und unter Papageitauchern, Lummen, Möwen in den Basaltformationen der Nordküste der Halbinsel)  

 

 

 

 

 

 

 

 

Trockenfisch, 84% Eiweiß, Energiereserve. Überall in Supermärkten erhältlich…, die gelegentlich aber erst nach 260 km wieder auftauchen. „Reisekaugummi“…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VIDEO: Stóri Karl IPhone-Qualität

Video anklicken: 2C9D4D79-FF62-4FFF-8243-78B3AE687391 

 

 

VIDEO: Stóri Karl Kamera-Qualität

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7.-19. Juli, Islandkarte 7-19: Auf dem Weg zum Látrabjarg, dem westlichsten Punkt Europas mit einem 14km langen und bis über 400m hohen Vogelfelsen

Nach der Proviantaufnahme in Húsavik kurz vor Myvatn

 

Myvatn: Der See liegt auf der Silfraspalte zwischen Amerika und Europa. Zwischen den „Konzerten“ auf dem Campingplatz umrundete ich den See an einem Tag ohne Gepäck mit dem Fahrrad und besuchte so beide Kontinente.

„Gewöhnliche Touristen“ erkennt man am „Mückensee“ am obligatorischen Mückenschutz aus China.

Unter den „Zuschauern“ auch zwei Deutsche. Der Mann mit Mütze, Frau und Hund sind Isländer. Der klassische Profisänger – wie sich herausstellte – wäre 2021 eigentlich auf europäischen Bühnen verpflichtet gewesen. Covid 19 verhinderte dies.

So erklangen am Myvatn/Mückensee auch isländische Volkslieder, die er, auf meiner Gitarre spielend, vortrug. Danke

 

Goðafoss

 

Akureyri

 

 

Hotpots: 2016 badete ich auch,  aber nur im etwa 5°C kühlen Atlantik. Die Hotspots besuchte ich 2021 häufig, bestimmt an zehn verschiedenen Stellen. Die Wassertemperatur im Schwimmbecken – falls eines vorhanden – hat an der Oberfläche gut 30-35°C, in Badebecken (s. unten) hingegen 40-45°C.

Oft hat man beim Baden einen unverstellten, traumhaften Ausblick auf den auch mitunter sturmgepeitschten Atlantik.

 

Zwei Amerikaner wünschten sich nach dem Wärmebad „Streets Of London“

Auf der Karte sieht man, wie sich die Ringstraße Nr. 1 den Westfjorden nähert. Mich zog es auch 2021 wieder dorthin. Nicht nur wegen der vielen Hotpots auf der Strecke…

 

 

 

 

Angekommen!  2016 radelte ich das erste Mal hierher.

 

 

Mehr Papageitaucher siehe Westmänner Inseln oder Tour 2016

Angekommen in Patreksfjörður, nach 260km ein gut erkennbarer Supermarkt (Ich erkannte ihn nicht und fragte 100m davor stehend sicherheitshalber nach…

Links im wasserdichten Sack Reisegitarre, rechts 15 kg Proviant.

Nur noch das rote Zelt, den grünen Klappsessel, Tagesproviant und Reservegetränk drauflegen, Gurte abspannen, und alles ist reisetauglich verpackt…

Die Snæfellsnes-Halbinsel:Gilt als Island im Miniaturformat

4 VIDEOS von „Klein-Island auf der Snæfellsnes-Halbinsel:

1/2: „Der Orkan-Wind und ich hatten manchmal verschiedene Interessen und mussten aneinander vorbeikommen“

3: „Küstenseeschwalben-Mövenpick“

4: Der sagenumwobene Gletschervulkan Snæfellsjökull

 

Die vier Videos einzeln anklicken: 

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Café-Wunschkonzert/KAFFIHÚS RJÚKANDI: Der spanische Koch (2016/2021) bereitet die besten vegetarischen Burger der Welt.

Natürlich war die Freude groß, als „Guantanamera“ 2021*, anders als sonst, als Anfangs- und Schlusslied erklang.

*Little Jane (die Reisegitarre) wurde  2021 allein auf Island 45 Mal ausgepackt. 

 

23.-27. Juli, Islandkarte 23-27: Das Friedens- und Kriegsmuseum am Hvalfjörður

Dieser Tisch ist zwar gedeckt. Aufgetischt wird aber nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachfolgend wird aber für 3 Tage reichlich aufgetischt nach genau 2000 km per Rad durch Island: Bei 2016 kennengelernten Freunden mit polnischen Wurzeln in Sandgerði  nahe Keflavik (Mit Stand 2020 bildeten in Polen geborene Einwanderer mit 20477 (bzw.37%) die mit Abstand größte Immigrantengruppe/Wikipedia).  

 

 

 

Reiseproviant und frischgebackenes Brot für die Weiterfahrt.

Auf der Nr.41 nahe Keflavik: Der Vulkan im Fagradalsfjäll nahe der Blauen Lagune war fast ein halbes Jahr aktiv (Inzwischen – 2024 – ist auch die Ortschaft Grindavik zerstört und aufgegeben und die Erde reißt dort beständig kilometerweit auf)

VIDEO: Vulkanausbruch Fagradalsfjäll von Keflavik aus 

 

Video anklicken: IMG_6502_1

 

 

 

Steinskulpturen unweit vor Reykjavik

Unweit nach Reykjavik, die Waldorfschule von Lækjarbotnum. Hier übernachtete ich 2016. Im Zentrum der Hauptstadt gibt es eine zweite Waldorfschule.


27. Juli – 10. August, Islandkarte 27-42: Vom Südwesten singend an Geysiren, Wasserfällen, schwarzen  Lava-Aschestränden, Gletschern und Gletscherlagunen vorbei durch den Osten bis zum Fährhafen in Seyðisfjörður.

 

Strokkur

 

 

 

Das geothermische Feld von Haukadalur in Geysir  o. und u. ff.

 

 

Geysir, der Namensgeber weltweit aller Geysire „schläft“ und bricht gegenwärtig nur noch sehr selten aus. Der Strokkur, in Sichtweite des „Schläfers“ schießt zuverlässig etwa alle zehn Minuten eine 100°C heiße Wassefontäne ungefähr 20m hoch. Einmal erlebte ich allerdings sommernachts drei solcher Ausbrüche innerhalb von nur 90 s.

 

 

VIDEO Strokkur

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Gullfoss

Ein Katzensprung zum nur 10 km weit und 100m höhergelegenen Gullfoss/Goldener Wasserfall.

Hinweg per Rad ohne Gepäck gut 90 Minuten. Rückweg keine 20 Minuten. Wie geht den das???…, der Wind und ich hatten an diesem Nachmittag bei der Hinfahrt sehr gegensätzliche Interessen und mussten aneinander vorbei…

 

 

 

Vestmannaeyjar

 

 

 

 

Die Vestmannaeyjar-Insulaner werden von den Landeyja-Insulanern (Isländern) als besonders musikalisch angesehenen respektiert, stammen angeblich viele doch von irischen Sklaven aus der Vikingerzeit ab.

Ich blieb auf der Insel diesmal länger, sah viele Papageitaucher und spielte auch mit dem fantastischen Gitarrenspieler, Sänger und Flötisten Ivan Mendez(sein Vater ist Spanier) stundenlang bis in die Nacht hinein. Am zweiten Tag kam Ivan wieder, mit Mutter, Gitarre, Hirtenflöte und Familienhund und kurz danach gesellten sich zu uns deren Freunde und sangen mit.

 

 

 

ZWEI VIDEOS: Papageitaucher auf Vestmannaeyjar

Videos jeweils anklicken

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Zwei musikalische Videos mit Ivan Mendes auf den Vestmannaeyjar: 

 

 

Videos jeweils anklicken:

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Islands Südpol(e) bei Vik

Hier bei Vik an der schwarzen Lavaküste „wetteifern“ zwei Stellen beständig um das „Privileg“, Islands Südpol zu bilden. Je nachdem, wo die Gletscherflüsse mehr Vulkanasche an die Atlantikküste heranbringen, existiert ein temporärer Südpol.

(Etwas mehr über Vik in Tour 2016)

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SONDERBEITRAG: Ganz allein aber nie einsam, an der „atmenden“ Gletscherlagune Jökulsárlón:

Die häufigsten Verbotsschilder auf Island sind  „No Drones!“ und „No off-road!“.

„Die armen Flug-Drohnenbesitzer“ oder „die armen geländetauglichen Off-road-Monster-Fahrer“ ging mir des Öfteren vor allem im in der Sommerzeit eher regnerischen Süden Islands durch den Kopf. Diese Menschen taten mir ehrlich leid. Vor allem, wenn es zwischendurch nieselte, wenn Nebel ihnen die im Prospekt angepriesene Aussicht „verhagelte“, wenn ein offizieller, angesteuerter Campingplatz wegen Covid geschlossen war, das Übernachten außerhalb aber verboten blieb und das Fahrzeug an der Straße nicht stehenbleiben konnte. Oder wenn das Gelände deutlich einzuladen schien, die Pferdestärken des vierradgetriebenen Fahrzeugs endlich zu testen, ebenso deutlich platzierte Verbotsschilder dies aber verhinderten.

Immer wieder überholten mich mittags, wenn ich mein Tagesziel, wie zum Beispiel die „Nice to have“-Gletscherlagune Jökulsárlón anderswo als sie beinahe schon erreicht hatte, längere Kolonnen stärkst motorisierter Fahrzeuge.

Deren Insassen, um wenigstens, die für alle Gäste eingeschränkt nutzbaren Sanitäranlagen der geöffneten Campingplätze nutzen zu können stellten (wie bei Vik) ihre Fortbewegungsmittel auf oft sehr abenteuerliche Weise außerhalb des offiziellen Campingareals ab.

Natürlich kamen sie auch ohne Verbotsschild motorisiert nicht an meinen mir schon von 2016 bekannt gewesenen Zeltplatz heran und nur ein paar Kilometer weiter begann für sie tagsüber die Herausforderung, einen Parkplatz für seinen Boliden am touristischen Hot-Spot der Lagune zu finden.

Menschen begegneten mir in meiner nur 300-500m von der R1 entfernten paradiesischen Oase weder 2016, noch 2021, aber viele arktische Weißwangengänse und verschiedene Arten von Tauchervögeln. Ich bildete mir sogar ein, sie mochten mein Gitarrenspiel.

Und auch die schwimmenden Eisberge der etwa 500m weit entfernten  Lagune, die ich mehrfach während meines Aufenthalts aufsuchte mochten es wohl.

Und die Vatnajökull-Zunge dahinter ebenfalls. Sie „kam näher“. Sie sang sogar mit…

 

 

 

 

 

 

 

Abendstille überall…

 

Obwohl auch mein „Campingplatz“ ganz „genehmigt“ voll besetzt war:

Auf dieses Plateau passten nur Zelt mit Bewohner samt Gepäck sowie das erleichterte „Fahrrad ohne Elektroprothese“. Auch eine Steckdose war nicht da: Ich vermisste sie aber nicht. Muße…

 

 

Auf zum Berufjörður

Im Berufjörður bei Djupivogur: Größte Herausforderung war, den ein paar Kilometer entfernten Campingplatz auf der Schotterpiste zu erklimmen. Es gelang. Ich blieb über 3 Tage hier und erforschte im Hinterland etwa 20 Wasserfälle. Unvergesslich die „Konzerte“ abends. Auch ein deutscher Profihornist begleitete mich auf einem mitgenommenen Althorn improvisierend zum schottischen „Leezie Lindsay“ von 1807.

VIDEO: Fragment von „Leezie Lindsay“/(Scotland 1807) im Berufjörður

 

Video anklicken:Iceland2021Hilleberg:Marsollek54MOV

 

Beim irischen „Lord Of The Dance“ ein kleiner Ausnahmezustand: Jugendliche tanzten statt Fußball zu spielen, eine Mama mit ihren Zwillingen auf dem Arm, Papa mit Hund an der Leine und Opa mit Gehhilfe.

Zwei holländische Pärchen bauten ihr Autodachzelt auf und tanzten dabei ebenfalls. Am nächsten Morgen wurde ich von ihnen mit etwa einem Dutzend Packungen Adventure-Food (auf den Verpackungen in jeweils 12 Sprachen angepriesen) beschenkt. Tage danach schrieb ich zwei längere Aufsätze zur Outdoor-Nahrung.

 

 

Schmunzeln  musste ich aber doch, als ich unter den Superlativen ADVENTURE FOOD  For Intensive Outdoor Activities samt verschiedener Verwendungspiktogramme (ein Rad war auch dabei) neben Expedition-Breakfast/EN, und Expeditionsfrühstück/D auf Finnisch schlicht lesen konnte: „Wanderfrühstück“

So konnte MANN den Campingplatz auch RÖHREND erklimmen.

 

Aber auch so (hier nach einer eigenen Zwischeninspektion kurz vor der Weiterfahrt)

 

 

 

Reife Krähenbeeren als gefundene „Nahrungsergänzung“

„Und so hat man den Müsliriegel immer weiter entwickelt, bis er wieder zur Banane wurde“.

 

Zum Reyðarfjörður

Ein großartiger Tipp des Campingplatzbetreibers: 37 km wellige Schotterpiste die Küste am Reyðarfjörður entlang anstatt, wie 2016 die Abkürzung durch den 6km langen göng (Tunnel) zum 80 km entfernten Egilstaðir.

In der Regel verzichtete der junge amerikanische Lehrer der mir entgegenkam auf feste Unterkünfte und zeltete wie ich. Zwar hat er in Island erst etwas über 1000 km zurückgelegt. Quer durch die USA war er 2021 aber schon 5000 km unterwegs. Begegnungen wie diese sind immer ein wichtiger Informationsaustausch.

Anschließend frühstückte ich hier  90 Minuten lang und beobachtete dabei – nur 200m weit entfernt – jagende Orcas.

 

 

Campingplatz Egilstaðir

Noch taghell, aber schon nach Mitternacht: Nach Zweieinhalbstunden stellten sich die tanz- und sangesfreudigsten Amerikaner zwischen 17-70 zum Erinnerungsfoto um mich herum auf. Danach zerlegte ich die Reisegitarre und verstaute sie im Koffer

 

„I love Musicians“ – Im Inneren des mit etwa 70 Sitzplätze großen Cafés

„I love Musicians!“, rief mir laut der Betreiber des Café-Restaurants und Hostels auch zu, als er mich beim Spielen auf dem Zelt-Areal des Riesencampingplatzes spielen hörte.

Weil ich auch meine Seele ein paar Tage in der Hafenstadt baumeln lassen und den Ort erforschen wollte (Herrliche Schwimmhalle mit Hotpots und Sauna – ein Genuss!), konnte ich die Bitte des Wirtes, ein Innen- und ein Außenkonzert zu Spielen auch an den Folgetagen zu spielen nicht erfüllen. Ich frühstückte aber auf seine Einladung hin und zu seiner Freude für Drei…

65 kg Gepäck  beim Start  und einem bevorstehenden Anstieg von 620 Höhenmetern von Egilstaðir nach Seyðisfjörður.

Das leckere, alkoholfreie Weizenbier Bríó, mit dem ich beim Abendkonzert verwöhnt wurde, war nur im Zehnerkarton leicht provisorisch zu verpacken.

Campingplatz in Seyðisfjörður: Als ich vor 3 Tagen ankam, war er nahezu verwaist.

„Adventure“Touristen – viele Niederländer – in Seyðisfjörður. Die Überfahrt per Fahrzeug nach Hirtshals  kostete in der Hauptsaison je nach Größe 2000 € – 4000 €

 

Haus an „Flaniermeile“ in Seyðisfjörður

Hauskatze in Seyðisfjörður

Seyðisfjörður

Adieu, Island!


 

Aufenthaltsorte Island 2021

Aus „Darias Fundsachen“:

17. Juni 2021 Marsollek

Es ist wie immer: Auch wenn man sich im Vorfeld noch so viel zurechtgelegt oder -gedacht hat, viele Kleinigkeiten , die „eben noch mal schnell erledigt werden wollen, suchen sich genau diese Zeit aus, um sich bemerkbar zu machen.

Das kennt sicherlich jeder. Anderes hätte ich auch schon früher erledigt haben können. Der Alltag hat es verhindert.
Gestern testete ich bei Vollast das Fahrrad (30 kg Gepäck mit Gitarre), fuhr von der „sprechenden Bank“ aus den steilsten Aufstieg zum Tippelsberg hoch.

Die Auffahrt gelang trotz einer etwa zehnköpfigen Familie, die trotz Staunens den Platzbedarfs des hochkurbelnden Radlers für seine Ausgleichsbewegungen auf dem schmalen, gepflasterten Abschnitt kaum einzuschätzen wusste.

Ab durch die Mitte!
Alles zur Seite!

Danke!…, der steilste Abschnitt hätte aber auch keine 15 m länger sein können, so blau*war ich.

Das flache 200 m Stück bis zum Aussichtspunkt aufs Zillertal tat gut, sodass ich den letzten Anstieg zum Gipfel schon wieder „Lord-Of-The-Dance“-pfeifend hochdrehen konnte.
Manche Gipfelstürmer kannte ich schon, die Allermeisten aber nicht.

Alle genossen den herrlichen Sonnenuntergang. Ich packte die Gitarre aus, als die Sonnenscheine fast schon verschwunden war, stimmte sie für ein kurzes „Konzert“ und nahm ein kleines Rundumvideo auf. Für andere natürlich unsichtbar, sah ich neben verschwindenden Sonnenscheibe ISLAND. Ganz klein natürlich…

  • *(Nur zur Klarstellung: meine Frau und ich trinken seit gut 20 Jahren keinen Alkohol. Davor „benötigten“wir für eine Weinflasche mitunter eine Woche.
  • Mit „blau“ meint man im Leistungssport „voller Laktat , absolut überanstrengt, im anaeroben Bereich alle Grenzen überschritten“, wie es bei Rennen im Zielsprint oder bei besonderen Laktattests mitunter geschieht, um die „Laktattoleranz zu ermitteln und, möglichst, zu erhöhen…?‍♀️)

Sonnenuntergang Tippelsberg, 13.6.2021

Der Montag verging „wie im Fluge“ mit Sortieren, Packen, Weglegen von Unnötigem, Gartenarbeit und 1000 Kleinigkeiten.

Um 23 Uhr war das Rad bepackt, Um Mitternacht ging es doch noch für zwei Stunden ins Bett.

Irgendwie wie immer?!?

Die Zugfahrt mit 6-mal Umsteigen verlief bis Lübeck recht unproblematisch.

Schwierig wurde es, als von dort aus der nur alle zwei Stunden verkehrende Regionalzug nach Puttgarden bereits 10 Minuten vor der Abfahrt mit maskierten Fahrgästen überfüllt war, dass die Dichte von Sardinendosen sogar noch überboten wurde. Der arme, völlig überforderte Zugführer!!!

Ich kam dennoch herein (insgesamt 4 Radstellplätze für 10 Räder plus einem Rollstuhlfahrer. Am Timmendorfer Strand stieg die erste Hälfte aus, in Scharbeutz fast die zweite. Der Fahrer blieb aber bis zur Endstation nervös.

Endlich durfte ich wieder radeln.

Zunächst nur zur Pkw-Abfertigung, um mir eine Karte für die Fähre nach Rødby zu besorgen.

Nach 5 Minuten war ich bereits auf der Fähre, nach weiteren 5 Minuten ging die Fähre ab.
Eine knappe Stunde und ich war auf Lolland. Der starke Westwind verhinderte bei der Fahrt zur nächsten Fähre von Tårs nach Spodsbjerg ein schnelles Vorankommen. Dennoch, 5 Minuten nach der Ankunft im Hafen dampfte die Fähre los. Glück gehabt.

Auf Langeland drehte der Wind auf Südwest, sodass ich auf den letzten 40 km bis Lohals, fast auf der Nordspitze der Insel gelegen, sogar eine leichte Windunterstützung genoss.
Am Campingplatz kannte ich mich aus. Er war fast leer. Ich baute alles auf, lud bis auf die Gitarre alles ab und besuchte unseren langjährigen Freund Erling, den Keramiker (s. Reise 2013 „Waldorf on the Road I“) dessen Frau Karin nach kurzer Erkrankung direkt nach Ostern 2021 verstarb.
Sehr ungewohnt, wenn man beide fast 40 Jahre lang immer gemeinsam als künstlerischen Doppelstern erlebte und einer der Sterne plötzlich „aus der Zeit“ gegangen ist…

In Lohals bleibe ich bis zum frühen Freitagmorgen..

Das Zelt wird nach heutigen nur 87 km (Strecken unter 100 zähle ich immer als „Ruhetage“) am gleichen Platz stehenbleiben, mein Fahrrad nicht……

Mein 81-jähriger Fahrradmechaniker, der den Ständer wieder geradebog.

Lohals Havn, abends.

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