Tippelsberg vom Müll sauberhalten…

 

Wir wohnen seit 30 Jahren  in der Nähe der Grummer Teiche, nur etwa 2 km entfernt vom TIPPELSBERG, der 75 Höhenmeter über uns „ragt“.
Dessen gegenwärtiges „Gipfelplateau“ liegt etwa 150 m über dem Meeresspiegel.

In 30 Jahren „bestieg“, belief, befuhr ich diesen lohnenswerten Aussichtspunkt bestimmt etwa 15.000 Mal.
Allein seit Beginn der pandemiebedingt verfrühten Osterferien 2020 (Fr., 13.03.2020) schon wieder gut 3.000 Mal.

Seit 2012 kurbelte ich mich in Vorbereitung der Tour 2013 (s. dort) meistens per Tourenrad den bis zu 13% steilen Anstieg von der Westseite her, an der „sprechenden Bank“ ( s. an anderer Stelle dieses Blogs) vorbei hoch, gelegentlich zu Testzwecken mit vollem Reisegepäck.

Der „Tippelsberg“ war auch nach der Neugestaltung über viele Jahre hinweg gleichzeitig eine „Müllhalde“, auch weil viele Besucher ihre hochgewuchteten Mitbringsel von Bierkästen, Einweggrills, Chipstüten usw. nach Gebrauch auf dem Gipfelplateau achtlos entsorgten, oder leere Spirituosenflaschen gar oben oder auf den Steinpfaden zerschmetterten.

Besonders war es immer zu Silvester, wenn sich trotz Verbotsschilds der Oberbürgemeisterin das Anzünden von Feuerwerkskörpern betreffend (das Schild am Hauptaufgang/Parkplatz ist älteren Datums, ich halte es seit Jahren frei von Aufklebern)

Viele Kubikmeter(!) an Feuerwerksmüll jährlich ansammelten.

Am 31. Mai 2020(Pfingstmontag) fanden sie eine Holztafel vor:

Schnellstens änderte sich alles. Die meisten Besucher wurden achtsamer im Umgang mit Abfall.

Ganz zufällig genau eine Woche nachdem die WAZ über diese Aktion berichtete, wurden auf dem Gipfelplateau zwei größere „subästhetische“ aber recht effektive und längst vorgeplant gewesene Müllcontainer aufgestellt, um deren „Verzierung“ ich mich nicht kümmere…

 

 

 

 

 

 

 

Diese Container wären, direkt am Treppenaufgang aufgestellt oder dort wo einst die Schwarzpappel stand, etwa 30m vom Treppenaufgang entfernt, viel besser platziert.
Schon 3 Anmerkungen verdeutlichen, warum:

1. Jedermann käme beim Aufstieg vom Parkplatz oder von der Westseite aus an den Containern vorbei und wüsste um diese Entsorgungsmöglichkeit.

2. Das Gipfelplateau wäre befreit von Müllspeichern. Vergessliche könnten mit einem netten Hinweis, dort angebracht, auf die unweit gelegene Entsorgungsmöglichkeit aufmerksam gemacht werden.

3. Gerade jetzt, da sich am Gipfelplateau ein Bewusstsein für „anderen“ Umgang mit Müll gebildet hat, wäre es einen Versuch Wert, die Müllcontainer „umzusiedeln“.

Unten, am Parkplatz, wären aufgestellte Container falsch: Schnellstens würden dort, wie an vielen anderen Stellen Bochums, wilde Müllkippen entstehen.

 

 

Am 29.09.2021 gesellte sich zum ersten Schild ein zweites, natürlich von Seiner Hoheit Tippulus selber aufgestellt.

Eine geradezu unglaubliche Wandlung hat sich im Nutzen der Aussichtsplattform Tippelsberg seitdem vollzogen:

Manchmal sind es nur Wenige, manchmal sind es aber mehr als einhundert Besucher aller Generationen, die sich besonders zu traumhaften Sonnenuntergangängen hier friedlich im angenehmen Zusammensein versammeln.

Natürlich kann dies eine subjektive Wunschwahrnehmung des Verfassers dieser Zeilen sein.

ein nachvollziehbares Argument spricht deutlich dagegen:

Zunächst will ich mich nicht mit fremden Federn schmücken:

Die Textidee zum linken Schild entstand durch die Mitteilung einer Kollegin der Rudolf Steiner Schule Bochum, die vor vielen Jahren an einem Friedhofseingang in Süddeutschland ein Schild mit der Bekanntmachung las:

„VERNÜNFTIGE FAHREN HIER KEIN RAD. ANDEREN IST DAS RADFAHREN AUF DEM FRIEDHOF VERBOTEN“.

Die Textidee zum rechten Schild fand ich am Badestrand der kleinen Insel Visingsö mitten im schwedischen Vätternsee: „Hinterlasse nichts außer deinen Fußspuren auf diesem Strand“, hieß es dort auf englisch.

 

Nun zum nachvollziehbaren Argument:

Beide heute abfotografierten Schilder bergen jeweils an ihrem unteren Rand links ein Geheimnis, das nur der finnischen Sprache Kundige ins Staunen versetzt:

Als Email getarnt heißt es links

kymmenes@taulu/die zehnte@tafel

und rechts

kuudes@taulu/ die sechste@tafel.

Das Datum rechts daneben bezieht sich auf die Erstaufstellung der jeweiligen Tafel.

Das Besondere:

Die linke Tafel wurde im halben Jahr nach Erstaufstellung wegen Vandalismus fünfmal erneuert. Die rechte Tafel schon viel seltener.

Unmittelbar am Tage nach der Schädigung, nach Diebstahl o.ä. wurde jeweils eine kodierte Folgetafel aufgestellt.

DAS BESONDERE GEHEIMNIS beider abgebildeten Tafeln aber ist, dass sie am Morgen des 15.08.2022 auf dem Gipfelplateau von mir aufgestellt wurden, nachdem ich nach meiner Rückkehr aus Finnland am  Abend des 14.08.2022 feststellte, dass die Vorgängertafeln entwendet wurden.

Zwei Abschlussnotizen noch:

1. Beide Schilder wurden zwar zwischenzeitlich mehrfach von Unbekannten entwendet, zurückgebracht, wiedergefunden, zerstört, von mir repariert usw.. Es ist aber angesichts der Anfangsphase beinahe unglaublich, dass sie noch heute oben präsent sind, wenngleich schon im verwitterten „Altholzlook“ und dennoch wirkungsvoll.

und

2. Die Schilder Nr. 11/12  bzw. 7/8 sind seit Jahren fertiggestellt.

Mal sehen, ob ich die heute fotografierten Schilder nach Abschluss der Tour 2024 wiedersehe…

Aktualisierung am 12.Juli 2024: Seit meiner Rückkehr am 1.Juli war ich wieder „gewohnt oft“ auf dem Tippelsberg, zu Fuß und per Rad. Und ich spielte auch schon einige Male Gitarre (zuletzt gestern Abend etwa anderthalb Stunden lang). Am fußballfreiem Abend hielten sich dort etwa 50 Menschen im Alter von etwa 2-70 Jahren auf. Ich war wohl der Älteste der Zuifallsgemeinschaft. Einige von ihnen tanzten zu meiner Musik, oder studierten auch meine Liederliste. Ein kleines, vielleicht vierjähriges Mädchen war besonders begeistert von „Lord Of The Dance“. Mehrfach versuchte es mir etwas mitzuteilen, in einer Sprache, die ich (noch) nicht verstand. Der Vater übersetzte mir das Lob und nannte auf meine Anfrage hin die Sprache: Arabisch.

Ich glaube , ich werde als eine der nächsten Sprachen versuchen, Arabisch zu erlernen. Des Öfteren schon begegneten mir hier Menschen mit Arabisch als Muttersprache…

Beide am 15. August 2022 Schilder waren auch gestern noch da. Gleich beim ersten Mal erneuerte ich die roten Farbanteile der Schrift, weil sie (mit „Blick“ nach Süden) im Sommer schnell von der Sonne „verdampft“ werden.

Weil die Hinweistafeln mitunter aber auch als Sitzgelegenheit benutzt werden und seit ihrer Aufstellung am 15. August 2022 schon mehrfach beschädigt, von mir aber immer wieder instand gesetzt wurden, werde ich sie demnächst wieder etwas stabilisieren. 

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