Dienstag, 11. Juni: von Donegal über Sligo nach Ballina(140 km)

Weil es nachts regnete, und alles klamm war, schlief ich etwas länger, packte  aber ab fünf Uhr zügig alles ein und knüpfte  das wenig feuchte Innenzelt aus.
Genau um 6:00 Uhr fuhr ich los.
Es war zwar kein Regen angesagt. Dennoch hat es in der Nacht etwa 4 Stunden lang geregnet oder genieselt. Und auch während der ersten 3 Stunden Fahrt Richtung Sligo (69 km) regnete eszwischendurch immer wieder.
Und es war ziemlich kalt. Ich bretterte die Nationalstraße entlang, machte ein paar Pausen, um in Sligo nicht zu früh anzukommen (weil ich dort zu Mittag essen wollte) und weil es mich noch weiter drängte, Richtung Westküste.

Dennoch war Sligo schon um 11:15 Uhr erreicht. Ich fand eine Art Mc Donalds, nahm mir einen vegetarischen Burger, Cola und Tee und trocknete meine nassen Sachen im Restaurant. Ich schrieb an die Familie und plante die Weiterfahrt.

Um 12:30 Uhr (ab zwölf gab’s Pizza) bestellte ich mir eine vegetarische Pizza und nochmal Tee und eine weitere Cola, um ein wenig Reserven für die Strecke zu haben. Nach etwa 3 Stunden Pause legte ich dann auf dem Fahrrad los.
Zur Sicherheit rief ich aber vorher einen ausgewählten Campingplatz an, um zu wissen, ob ich dort auch einen Platz fürs Zelt finde. Der Campingplatz hatte geöffnet und da gerade die Sonne schien, trocknete ich eine halbe Stunde lang bis gegen 16:30 Uhr das Zelt und knüpfte das Innen Zelt wieder ein. Klasse!
In Ballina, meinem heutigen Zielort und 140 km vom Startpunkt entfernt, kam ich tatsächlich kurz vor acht Uhr abends an.
Auf dem großen Caravanpark war nur noch ein Norddeutscher Radler mit Zelt da, Jörn, ein pensionierter Polizist aus Schleswig-Holstein. Wir kamen kurz ins Gespräch.
Ich wollte nur noch schnell duschen und schlafen, weil ich morgen Galway erreichen wollte. Dennoch nutzte ich die Gemeinschaftsküche zum Kochen und die Steckdosen zum Aufladen meines iPhones/Powerpacks.

In meinen Reiseplanungen vor dem Start war die Strecke Donegal – Sligo als Tagesetappe gedacht. Heute wollte ich länger radeln, um ihm Zeitplan nicht zu weit zurückzufallen.

 

 

oben + ff.: Interessante, rustikal anmutende, aber aktuelle Verkehrszeichen  Irlands anno 2024.

 

 

 

 

 

 

 

 

Erste Rast auf der Strecke nach Sligo.

Zwischen größeren Städten werden die großen Trassen auf zwei Fahrspuren reduziert. Radfahrer haben dort in der Regel keine Möglichkeit, eine Seitenspur zu nutzen. In Stadtnähe werden sie in der Regel zu autobahnähnlichen, sogenannten „Bypässen“.  Zwar haben Radfahrer dort – wenn sie sich trauen, auf diesen Abschnitten zu radeln – meistens Standstreifen zur Verfügung. Dort besteht aber oft etwa alle 20m eine zusätzliche Gefahr, in etwa 1m breite und 50cm tiefe Wasserablauflöcher zu geraten oder in gut 1m breite Schotterstreifen, welche direkt an den Asphalt anschließen. Diese Schottersteine, vergleichbar mit denen an deutschen Bahnstrecken, werden oft durch von der Straße abgekommene PKW-/LKW-Fahrer, also durch deren Lenkkorrekturen, auf die Standstreifen geschleudert und bilden dann eine weitere Unfallgefahr…

 

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Dieser Tafelberg in der Nähe von Sligo ist in Irland relativ bekannt.

 

 

 

 

 

Wie schon anderswo erwähnt, bemerke ich sehr häufig Gedenksteine für Unfallopfer. Meistens sind es aber wohl Autounfallopfer…

„Gefährlicher ist es zwar…“, sagte mir schon John in Schottland, geschickte, sehr konzentrierte Fernradler sind dafür aber mindestens doppelt so  schnell auf den Nationalstraßen, eine Stufe unter dem (verbotenen) Autobahnniveau zu radeln (14 km/h mit 35 kg Gepäck).

 

 

 

 

 

So hingegen sehen  Friedhöfe in der Regel aus.

 

 

 

 

 

 

 

Ohne Steinmauern ist Irland undenkbar.

 

 

Kurz vor Ballina

 

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