Dunbar-Belhaven Bay

 

Seit gestern schon bin ich in Schottland.

 

Vom Bauernhof ging es ab 5 Uhr früh „rasch“ auf 230 Höhenmeter. Bei den Abfahrten – wieder bis auf Meereshöhe – passte ich sehr auf, ließ dennoch aber zweimal eine Geschwindigkeit von 52 km/h zu.

Weil die Kletterei kraftraubend war, testete ich den Highway A1. Auch Google Maps und Komot zeigten Streckenabschnitte über die A1 auf.

Weder Lastwagen- noch Pkwfahrer hupten mich an. Highwaydienstfahrzeuge fuhren vorbei, ohne von mir Notiz zu nehmen. Ich sah ein Schild mit dem Hinweis auf einen Caravan Park mit Zeltzeichen versehen,sah im Navi, es waren nur eineinhalb Kilometer vom Highway zu radeln. Ich beschloss, hinzufahren, weil meine gesamte Elektrik leer war. Das iPhone hatte nur noch wenige Prozent Kapazität. Tolle Glampingausstattung, Supermarkt, Bar, Rezeption geschlossen, es war gerade 8 Uhr.

Von einer früher gekommenen Mitarbeiterin der Rezeption erfuhr ich, dass Zelte verboten sind, dass ich im Waschraum aber die Möglichkeit habe, mein Handy zu laden. Ich ging hin, schloss PowerPack und iPhone an, ging vor die Rezeption, frühstückte meine letzten selbst gebackenen Brote und schrieb Tagebuch. Es war nichts zu machen, erfuhr ich dann. Ich durfte nicht mal mein Zelt auspacken, um es zu trocknen. Die Camping wie Glampinggäste fühlten sich irritiert, wenn da plötzlich ein Zelt stünde, sagte mir die Mitarbeiterin.

Meinen Ärger verschenkte ich nicht…, weil er nicht da war.

Sie kann doch nicht gegen die von oben aufgestellten Regeln aufbegehren; und wenn die Oberen, ganz profitorientiert meinen,  ihrem „Kundenzielkreis“ – weil der es will – besondere „Alsobnaturerlebnisse“ schmackhaft  machen zu müssen, tun mir diese Oberen wirklich sehr  leid. Ihnen kann ich doch erst recht nicht böse sein.

Und schon gar nicht den Kunden selber. Vertiefen will ich das jetzt gar nicht. Vielleicht reicht es auch, nur mitteilen, das ich auf Reisen vielen Menschen begegnet bin, die gerne ähnliche Herausforderunden angenommen hätten, aber schlicht nicht den Mut fanden, sie anzugehen…

 

Ihre ältere Mitarbeiterin suchte lange (DANKE!) und fand in Dunbar, nur etwa 5 km entfernt, einen Zeltplatz.
Weil mein iPhone  schon zu 75% geladen war, fuhr ich sofort los

 

 

Schön, dass wenigstens mein Rad die Gäste nicht irritierte. Alle, die mich sahen, grüßten fasziniert-freundlich.

 

Auf dem Highway 1 zugig ans Ziel.

Als Schlossherr

In Sichtweite des Bass Rock 2 km von Dunbar entfernt, dem unbewohnten, 5 ha großen kahlen Felsen, welcher die größte Basstölpelkolonie der Welt beherbergt.

 

 

 

 

 

Das Schlösschen war um das Jahr 1900 herum einmal eine Zugvogelbeobachtungsstation.

Das Meer lag damals nur etwa 20 m weit entfernt. Als die Landbesitzer starben, wurde aus der von Ihnen gegründeten Stiftung das Kapital abgeschöpft und das Meer mit Steinen eines nahen Steinbruchs zugeschüttet, sodass es jetzt etwa 500 m weit entfernt ist. Unglaublich. Das sind sicherlich mehrere Pyramiden von Gizeh Ladungen hineingekippt worden…

 

Der temporäre Schlossherr macht große Wäsche…

 

 

Der aus dem Meer aufragende, etwa fünf Hektar große Bass Rock ( vier Bilder weiter oben) ist etwa 5 ha groß und etwa 15 km von „meinem“ Schloss entfernt. Er beherbergt die größte Basstölpelkolonie der Welt.

Wie schön, das ich in der PC-Datei auftauchte, ohne je in Schottland gewesen zu sein, wie ich irrtümlich  behauptete: Doch, letztes Jahr in Haltwhistle. Es ist dieselbe Kette „Camping and Caravaning Club“. Vor 120 Jahren gegründet, betreibt sie inzwischen mehrere hundert Campingplätze als „not-for-Profit Organisation. Auf dem „Traumcamping in Haltwhistle übernachtete ich gleich dreimal.

 

 

 

 

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