Diese Etappe am 14. Juni ist die längste in Irland und zugleich eine der anstrengendsten gewesen.
Zum einen, weil ich mich am Anfang auf mein Fahrradnavi verlassen hatte (zunächst Google Maps benutzt, später auf Komoot umgeschaltet).
Zwischendurch wussten beide Apps an manchen Stellen nicht weiter, weil es Wege, wie sie dort angezeigt waren, gar nicht gab.
Ich wurde durch schöne Landschaften geführt, bergauf und bergab, habe vieles im Inneren Irlands, wo sonst keine Touristen vorbeikommen kennengelernt.
Später dann, nach etwa 70 km, habe ich aber beschlossen, alles zu ignorieren und einen Bauern nach dem Weg nach Limerick zu fragen. Ich ignorierte auch der Auskunft beide Apps für ungefähr 8 km, bis ich eine Autostraße fand. Auf dieser bretterte ich dann immer weiter Richtung Limerick, wo es überhaupt keinen Campingplatz gab (ich fragte höchstpersönlich an der Rezeption des vornehmsten Hotels am Ort nach; Eigentlich wollte ich diesbezüglich noch einen Limerick schreiben. Vielleicht komme ich später, nach der Rückkehr noch einmal dazu???.)
Erst gute 20 km hinter Limerick gab es einen kleinen Campingplatz in Adare.
Selbigen erreichte ich Abends um sieben und war sehr froh, dass ich dort einen kleinen Platz vorfand, etwa zur Hälfte ausgelastet mit Wohnmobilen und Zelttouristen mit PKW oder Motorrad.
Dort spielte ich abends, weil es TATSÄCHLICH(!) nicht regnete, 2 Stunden lang Gitarre. Mehrere Deutsche (mit angemieteten isländischen Autos unterwegs, weil für zwei Wochen mit Flugzeug hergekommen) und einige Iren kamen herbei, haben sich für die Musik bedankt und auch Wünsche geäußert (Neil Young).
Weil für 5:00 Uhr früh neuer Regen angesagt war (Ich scherzte, dass der Regen die letzten, dreimal schon jeweils um 4 Stunden früher gekommen sei), beschloss ich 3:45 Uhr aufzustehen und um 4:30 Uhr zu starten. Weil der Regen aber wieder 4 Stunden früher einsetzte, schlief ich bisschen länger und startete erst dann, kurz vor sieben. Das Innenzelt habe ich ausgeknüpft, es blieb fast trocken.
Ein neuer Regen begann…
Start um 6 Uhr früh
Galwaybucht.
DRACHENWURZ(?). Eine ganz typische und in Irland (bislang wahrscheinlich nur in weiß) verbreitete Pflanze. Nach einer neuen Bestandsaufnahme letztes Jahr, haben wir immer noch etwa 150 verschiedene Pflanzengattungen in unserem Garten. Den Drachenwurz(?) aber, haben wir noch nicht. Als Erinnerung an Irland werde ich ihn uns demnächst besorgen. Und ich weiß auch schon an welcher Stelle im Garten er seinen Platz bekommt.
KLEINES Problem: Der Drachenwurz kommt in Irland gar nicht vor. Und er wird maximal nur 50 cm hoch. Die von mir in Irland gesichteten Stauden waren im Schnitt etwa 80 cm hoch. Die im „Paradiesgarten“ in Helen’s Bay hingegen sogar deutlich höher als 100 cm…
Zeltzwischentrocknung beim Frühstück, während einer Wolkenlücke.
Die abgemähte Wiese lud dazu ein, Der Torriegel ließ sich öffnen
Bald war mein Außenzelt staubtrocken.
Ich unterschätzte allerdings, wie schnell sich die Wolkenlücke schließen konnte,
Der ausgelüftete Schlafsack samt Seideninlay wurden schnell verpackt und in der richtigen Radtasche verstaut (nach spätestens einer Woche weiß jedermann der wie ich unterwegs ist ganz genau, was in welcher Radtasche steckt).
o./u./ff Kirchenruinen bei Killinny.
Die Anlage wurde gegründet ab dem 7. Jhd.
Z. Zt. ist es auch eine praktische „Taubenunterkunft“ mit Nestern im Innern.
Irische Weiden ohne „Steinknicks“? Fast undenkbar auf der Insel…
Limerick
Limerick (Kennt man eine „modern“ gestaltete Stadt weltweit, so kennt man vermutlich alle, habe ich manchmal den Eindruck:
Viel Glas, viele aus der bloßen Rechteckform „herausgezwungene“ Gebäude.
Ob Astana, Moskau, Warschau, Calgary: Alles erscheint irgendwie im gleichen Stil gestaltet.
Wohltuend wirken auf mich hingegen skandinavische Städte besonders in Schweden, mit erhaltener alter Architektur.
Aber auch moderne Bauten wie z. B. die Oper in Oslo, obwohl monumentaler Art, können mit ihren besonderen Baustil begeistern/besonderen Charme ausstrahlen.
Mal sehen, wie man diese Architektur in 30 Jahren bewerten wird…
Für mich gilt auf meiner Reise 2024 jedoch vordergründig, den richtigen Weg zu finden, um sich durch die Städte, welche man „nur“ passiert „hindurchzuwinden“….
Gerade in England oder Irland, jetzt, bei meinem Erstbesuch und dazu per Rad, auch allein schon wegen des Linksverkehrs, ist dies immer eine besondere Herausforderung.
Limerick
Zeltplatz in Adare.
Mein Zelt um 24 Uhr.