„NEULICH“

„Neulich, vor 53 Jahren, lernte ich meine Frau in einer Tanzschule kennen…“, nicht nur meine ehemaligen Schüler lachten, wenn sie eine ähnliche Bemerkung von mir hörten.
Sie lachten auch meistens herzlich, wenn sie in jungen Jahren „Philosophisches“ vernahmen.  In der Art: „Das Leben ist ein gefährliches Experiment. Es endet immer tödlich“.

Dass das SEIN ewig ist, habe ich ihnen vor dem „Erwachsenen-SEIN“ niemals vermittelt.

Zeit bleibt „zeitlos“ ein  Forschungsobjekt. Sie ist immer gegenwärtig, immer da.

Für uns?…

Kann sie überhaupt vergehen?

Manche Zeitgenossen  versuchen gar, die Zeit totzuschlagen.

Kann das funktionieren ?

 

 

 


Katzen versuchen das niemals. Sie und alle anderen Wesen auf der Erde besitzen gar nicht die Fähigkeit/Möglichkeit, sich zu langweilen…

……..

Neulich, vor 66 Jahren, zog ich in  meinem schlesischen Dörfchen Salzbrunn/Ładza in einem kleinen Wäldchen (porumbka/porąbka) an meiner ersten Zigarette, welche mir der damals vielleicht achtjährige Josel Nimsz(Nimsch) anbot.

Mit 14, bei einer Körpergrōße von nur 1,51m war ich Kettenraucher, von meinen Eltern unbemerkt(?)…

Neulich, am 20. April 1971, drückte ich im Internat einer Förderschule für Spätaussiedler meine letzte Zigarette aus, nachdem ich dort meinen rauchenden Zimmerkameraden am 1. April mitteilte, täglich nur noch eine Zigarette rauchen zu wollen und danach mit dem Unfug ganz aufzuhören (20er Packung „Milde Sorte“).
War das ein krachender Aprilscherz am Unteren Altlohweg in Hagen!!!

Neulich, am 15. September 1981 kauften meine Frau und ich eine Getreidemühle, verzichteten seitdem auf fleischliche Kost und ernährten uns überwiegend laktovegetarisch.

Seit meiner Rückkehr von der Tour 2024 backen meine Frau und ich wieder Brote. Bis zum Beginn der gegenwärtigen Tour kaufte ich im Bioladen, oder in der Bochumer  Vollkornbäckerei unseres Vertrauens, vielleicht fünfmal köstliche andere Brote.

Die selbstgebackenen Brote sind noch besser.

Neulich, vor etwa 25 Jahren tranken wir unsere letzte Tasse Kaffee, „genossen“ den letzten Tropfen „alkoholischen“ Weines.

Als „Laster“ genieße ich noch immer sehr starken schwarzen Tee. Steve ist mein seit einem Jahr geliebter Yorkshire Tea auch mit Milch viel zu stark. Als aus Irland stammender Nordschotte sagte er mir, Das Wasser in Yorkshire  sei sehr kalziumreich  und der Tee dort sei deswegen für dieses harte Wasser geschaffen worden. Der Boden in Nordschottland, wo ich mich gegenwärtig befinde, ist sehr arm an Mineralien, das Wasser ist hier deswegen sehr weich.

Ich bin gespannt, ob ich es weiterhin schaffe, bei meinem „Laster“ zu bleiben…

Neulich, heute Morgen, fand ich am Schreibtisch meines Gästezimmers den unteren Spruch vor.

Es war NEULICH.

Vielleicht hat mich dieser Spruch zu einer besonderen Betrachtung des Wortes hingeführt.
Dies in „gemessener Menschenzeit“ herauszufinden, die für unser tägliches Dasein äußerst wichtig ist, scheint mir ganz unwichtig…

Frohe Pfingsten 2025!

 

 

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